Petroleumlampen

Petroleumlampen sind die erste Wahl, wenn Sie ein Beleuchtungsmittel suchen, dass zuverlässig ohne Stromanschluss funktioniert oder ein weiches, warmes Licht erzeugt und sich damit perfekt in ein gemütliches Ambiente einfügt.

Die größten Vorteile von Petroleumlampen gegenüber Kerzen liegen in ihrer Lichtausbeute, der Brenndauer, den niedrigen Betriebskosten und zumindest bei den meisten Modellen in der weitaus besseren Funktionsfähigkeit bei Wind. So brennen Petroleumlampen durchaus bis zu 20 Stunden am Stück und erreichen eine Helligkeit von fünf bis 20 Hefnerkerzen. Wobei eine Hefnerkerze als Standardmaß der Intensität einer üblichen Haushaltskerze entspricht.

Wie funktionieren Petroleumlampen?

Seit rund 200 Jahren werden Petroleumlampen in verschiedensten Varianten entwickelt und hergestellt. Doch alle Konstruktionen folgen in der Regel dem gleichen Prinzip. Der Brennstoff, das Petroleum, befindet sich in einem Tank. Ein Docht fördert das Petroleum dank des Kapillareffektes nach oben in einen Brenner. Hier wird es vergast und verbrennt unter der Zufuhr von Sauerstoff. Ein Glaszylinder verhindert, dass die Flamme vom Wind ausgeblasen wird. Die Höhe des Dochtes im Brenner kann mit einem Zahnradantrieb reguliert werden. So lässt sich die Lichtintensität regulieren und der Docht kann, falls er abgebrannt ist, nachgeschoben werden.

Wesentlich für die Funktion von Petroleumlampen ist die perfekt abgestimmte Zufuhr von Sauerstoff. Brennt die Flamme mit zu wenig Luft, entsteht Ruß und ein nicht unerheblicher Teil des Brennstoffes wird nicht verbrannt und entweicht in die Umgebung. Wird zu viel Sauerstoff hinzugefügt, verbrennt das Petroleum mit einer blauen Flamme. In diesem Fall ist die Lichtausbeute nicht optimal.

Welche Arten von Petroleumlampen gibt es?

Petroleumlampen werden generell in vier verschiedenen Bauformen hergestellt. Kosmosbrenner sowie Flammscheibenbrenner und Flachbrenner funktionieren, wie oben beschrieben, mit einem simplen Docht, der dem Brenner das Petroleum zuführt, wo es vergast und verbrannt wird. Starklichtlampen verfügen über einen Vergaser. Hier wird das Luft-Brennstoff-Gemisch in einen Glühstrumpf eingespritzt und verbrannt.

Flachbrenner

Die einfachste Form der Petroleumlampe ist der Flachbrenner. Diese Leuchten verfügen über einen simplen, flachen Docht. Derartige Lampen, auch Kalt- oder Frischluftlaternen genannt, wurden in Deutschland lange Zeit für die Sicherung von Baustellen eingesetzt. Durch den Luftzug, der durch den Kamineffekt entsteht, wird Luft durch zwei seitlich angebrachte hohle Arme aus Metall vom oberen Teil der Lampe nach unten in den Brenner geleitet. Diese Lampen können auch noch bei Sturm in Betrieb gehalten werden und sind sehr sparsam im Verbrauch. Sollten sie eine Leuchte suchen, die sie im Außenbereich benutzen wollen, ist die Kaltluftlaterne genau die richtige Wahl. Allerdings erhalten sie bei dieser Konstruktion die geringste Lichtausbeute. Eine Kaltluftlaterne entspricht in etwa vier bis fünf Haushaltskerzen. Diese Bauart besticht auch durch ihre Robustheit. Der Glaskörper, der die Flamme umschließt, wird von Metallbügeln eingefasst und übersteht so auch einen Fall aus geringer Höhe.

Kosmosbrenner

Wesentlich heller als die Kaltluftlaternen mit einem Flachbrenner leuchten sogenannte Kosmosbrenner. In diesen Petroleumlampen ist der Docht kreisrund angeordnet. Die Luftzufuhr erfolgt durch den Brenner hindurch. Der Sauerstoff wird in der Mitte des Dochtes zugeführt. So entsteht eine runde Flamme. Durch die runde Anordnung ist die Fläche auf der Petroleum vergast wird deutlich größer als bei der Frischluftlaterne und die Flamme entsprechend heller. Auf dem Brenner sitzt ein Glaszylinder, durch den die Luft nach dem Prinzip des Kamineffektes nach oben gezogen wird. Eben dieses Konstruktionsmerkmal ist aber auch die Achillesferse des Kosmosbrenners. Der Zylinder ist ungeschützt und kann leicht zerbrechen. Streicht mäßiger Wind über das obere Ende des Glasrohres, entsteht ein Luftzug und die Flamme wird ausgeblasen. Dieser Lampentyp eignet sich deshalb für eher weniger anspruchsvolle Anwendungen. Der perfekte Einsatzort für einen Kosmosbrenner ist ein windgeschützter Balkon oder ein gut gelüfteter Innenraum, der hell erleuchtet werden soll. Dafür besticht er mit seiner ansprechenden, edlen, antiken Optik. Zumal viele Modelle auch in Messing und mit Verzierungen erhältlich sind.

Flammscheibenbrenner

Eine Abwandlung des Kosmosbrenners ist der Flammscheibenbrenner. Hier befindet sich über der Flamme eine Scheibe aus Stahl. Durch diese Konstruktion vergrößert sich die Flamme und damit auch die Lichtausbeute. Während Kosmosbrenner eine Helligkeit von rund zehn bis 15 Haushaltskerzen erreichen. Sind mit einem Flammscheibenbrenner bis zu 20 Haushaltskerzen möglich. Allerdings neigen Flammscheibenbrenner konstruktionsbedingt zum Rußen und sollten daher nicht in Innenräumen eingesetzt werden.

Starklichtlampe

Eine Sonderform der Petroleumlampen sind die Starklichtlampen. Diese Leuchten verfügen über einen Brennstofftank, der mit Hilfe einer integrierten Pumpe unter Druck gesetzt werden kann. Das Petroleum wird durch einen Vergaser geführt und verbrennt in einem Glühstrumpf. Da der Vergaser nur mit einer sehr hohen Betriebstemperatur funktioniert, müssen diese Lampen in der Regel erst mit einer zweiten, leicht brennbaren Flüssigkeit, etwa Spiritus, gestartet werden. Läuft die Lampe, wird der Vergaser durch das brennende Petroleum auf Betriebstemperatur gehalten. Das Starten verkompliziert die Handhabung erheblich. Der Vergaser erzeugt konstruktionsbedingt ein je nach Modell mehr oder weniger lautes Rauschen oder Fauchen. So eignen sich viele Starklichtlampen eher nicht, um am Abend gemütlich zusammenzusitzen. Der große Vorteil dieser Petroleumlampen liegt ganz klar in der Lichtintensität. Wenn Sie eine große Fläche oder einen großen Raum fast taghell erleuchten möchten, sollten die den Kauf einer Starklichtlampe in Erwägung ziehen.

Tipps beim Kauf und im Umgang mit Petroleumlampen

Petroleumlampen gibt es in verschiedenen Qualitäten. Die Produkte namhafter Hersteller werden oft fast baugleich von anderen Produzenten in minderwertiger Ausführung kopiert. Es lohnt sich im Zweifel, in ein hochwertiges Produkt zu investieren. Insbesondere die Güte des verwendeten Glases ist entscheidend. Wenn das Glas kaputt ist, kann auch die Lampe nicht mehr verwendet werden. Der Brennstofftank sollte dicht halten und nicht auslaufen. Petroleum kann viele Oberflächen, wie zum Beispiel Marmor oder Holz, angreifen und nachhaltig beschädigen.

Entscheidend im Umgang mit Petroleumlampen ist das richtige Einstellen und Einbrennen des Dochtes. Der Docht ist kein Verbrauchsmaterial und kann sehr lange halten. Er sollte nie soweit herausgedreht werden, dass er selber brennt. Der Docht sollte immer gerade im Brenner sitzen, um eine maximale Lichtausbeute zu gewährleisten. Die Lampe darf erst entzündet werden, wenn sich die Textilfasern komplett mit Brennstoff vollgesogen haben, sonst verbrennt der Docht. Ist das obere Ende des Gewebes angekokelt, kann es gerade mit einer Schere abgeschnitten werden. Generell sollte immer möglichst reines Petroleum (Alkan) verwendet werden. Insbesondere Lampenöl ist zu zähflüssig und setzt das Gewebe des Dochtes innerhalb kürzester Zeit zu, bis kein Brennstoff mehr transportiert werden kann.

Werden Petroleumlampen in Innenräumen betrieben, ist immer auf eine gute Belüftung zu achten. Zwar hält sich die Geruchsbelästigung bei richtiger Anwendung in Grenzen, dafür produzieren die Lampen Kohlenmonoxid, was zu Vergiftungserscheinungen führen und im Zweifel lebensgefährlich sein kann.