Rasenwalzen

Die Rasenwalze ist für viele Gartenbesitzer mittlerweile zu einem zentralen Werkzeug ihrer regelmäßigen Grünpflege geworden. Zu einem gepflegten Garten gehört auch eine schöne Grasfläche - für Hobbygärtner ist das Gesetz. Ein großer Teil achtet sogar ganz besonders auf einen satten, ansehnlichen Rasen voller gesundem Gras. Und der Einsatz einer Rasenwalze kann tatsächlich einen großen Beitrag zum Erreichen dieses Ziels leisten.

Die meisten Grünbesitzer wissen, dass das regelmäßige Mähen, Vertikutieren und Düngen ihres Rasens wichtig ist, um ihn von seiner besten Seite präsentieren zu können. Es gibt jedoch ein weiteres Werkzeug, das nicht nur oft übersehen wird, sondern dessen Funktion und Nutzen sich viele Gartenfreunde zudem gar nicht bewusst sind - die Rasenwalze.

Oft macht die Verwendung einer Rasenwalze den feinen Unterschied zwischen einem durchschnittlichen Rasen und dem besten Garten in der Nachbarschaft aus. Was Rasenwalzen genau sind, wie sie funktionieren, welchen Nutzen sie Ihnen bringen und mehr, lesen Sie in diesem Ratgeber!

Was sind Rasenwalzen und was tun sie?

Eines der am häufigsten nicht nur übersehenen, sondern sogar unterschätzten Hilfsmittel zur Rasenpflege ist die Rasenwalze. Rasenwalzen werden entweder an einem Aufsitzrasenmäher bzw. einem kleinen Traktor befestigt, die sie dann gleichmäßig über die Rasenfläche ziehen, oder per Hand bewegt.

Dabei werden die oberen zwei bis 5 Zentimeter des Grases und des Bodens abgeflacht. Das gleicht zum einen die Rasenflächen aus, glättet also Unebenheiten und schließt Maulwurfhöhlen sowie andere Tunnel. Zum anderen behebt eine solche Bearbeitung bestimmte Frostschäden des Winters. Durch große Kälte kann das Gras nämlich „hochfrieren“, womit es im Frühling weniger Nährstoffe aufnimmt. Das Resultat ist eine schwache Rasenstruktur, der dann auch die Hitze des Sommers mehr Schaden zufügen kann als einem gut versorgten Grün.

Außerdem ist eine Rasenwalze von Vorteil, wenn Sie neuen Rasen einsähen. Durch das Überfahren der Samen werden jene fest in den Boden gedrückt. So können sie besser Keimen und Sie erfreuen sich deutlich schneller an einem neuen, satten Grün. Das kann vor allem an Stellen in Ihrem Garten, an denen der Pflanzenwuchs vielleicht schattenbedingt tendenziell nicht so gut ist, relevant sein. Das optimale Einwalzen macht in diesen Bereichen oft einen besonders großen Unterschied aus.

Um genügend Druck zu erzeugen, damit das Gras und der Boden ausreichend verdichtet werden, müssen Sie Ihre Rasenwalze entsprechend befüllen. Hier gibt es im Wesentlichen zwei Optionen. Entweder es wird Wasser oder Sand in die Tonne gefüllt. Je größer die Rasenwalze ist, desto mehr Gewicht hat sie selbst und kann sie zusätzlich aufnehmen. Eine sehr schwere Walze verdichtet natürlich besonders gut. Bedenken sollten Sie jedoch, dass damit auch das Schieben oder Ziehen per Hand deutlich erschwert wird. Sehr voluminöse Rasenwalzen sind also ausschließlich für motorisierte Schlepper geeignet.

Brauchen Sie eine Rasenwalze?

Rasenwalzen werden von Profis auf Golfplätzen oder in Fußballstadien eingesetzt. Natürlich benötigen Sie nicht unbedingt einen solchen makellos glatten Rasen, aber ums „Brauchen“ geht es vielen Hobbygärtnern ja auch weniger. Für sie ist ein sattes Grasbett das Aushängeschild ihres Gartens und zugleich eine Präsentationsmöglichkeit ihres Könnens. Wenn Sie ebenfalls zu den „Grünpflegern aus Leidenschaft“ zählen, benötigen Sie jedoch keine großformatige, schwere Walze. Diese Modelle verdichten Boden und Gras mitunter sogar zu stark, sodass eine sehr harte Fläche entsteht.

Die Anschaffung einer kleineren Rasenwalze kann sich jedoch durchaus lohnen, besonders, wenn Sie einen großen Garten haben. Sie können sie dort nicht nur verwenden, um den Anbau von neuem Gras zu unterstützen und Frostschäden zu beheben, sondern sich damit auch ein optisches Highlight in Form von abgesetzten Linien auf die eigene Wiese „zaubern“.

Worauf Sie bei Rasenwalzen achten sollten?

Verschiedene Größen von Rasenwalzen

Wenn Sie jemals Golf gespielt haben, wissen Sie, wie kompakt ein Putting Green ist – und das möchten Sie bestimmt nicht für Ihren Garten, oder? Rasenwalzen für Hobbygärtner sollten eine breite von 150 Zentimetern nicht wesentlich überschreiten. Diese Modelle sind dann allerdings schon für sehr große Rasenflächen konzipiert. Bei einem Durchschnittsgrün von ungefähr 150 bis 200 Quadratmetern sind Rasenwalzen von rund 80 Zentimetern Breite mehr als ausreichend.

Rasenwalzen aus Stahl oder Kunststoff

Normalerweise können Sie bei Rasenwalzen aus den Materialien Stahl und Kunststoff wählen. Beide Typen funktionieren im Grunde gleich, haben allerdings ein unterschiedliches Eigengewicht. Stahlwalzen sind schwerer und viel robuster. Sie sind demnach zum Sähen und - vor allem - zum Abflachen von unebenen Grünflächen besser geeignet als Kunststoffwalzen. Ihr Vorteil ist aber zugleich ihr Nachteil. Durch das höhere Gewicht sind sie nämlich generell schwieriger zu manövrieren. Darüber hinaus benötigen sie eine gewisse Pflege, da sie sonst rosten.

Als Durchschnitts-Hobbygärtner sollten Sie besser auf die Kunststoffvariante zurückgreifen. Diese Rasenwalzen sind grundsätzlich leichter, können aber häufig mit Wasser oder Sand beschwert werden. Sie halten auch ohne Pflege oft Jahrzehnte.

Rasenwalzen mit Wasser oder Sand

Um Ihrer Rasenwalze das Gewicht zu geben, das sie benötigt, damit Ihr Gras verdichtet werden kann, müssen Sie - wenn es sich nicht gerade um eine sehr schwere Stahlwalze handelt - etwas hineinfüllen. Das "Etwas" ist fast immer Wasser oder Sand. Wasser ist im Grunde billiger und einfacher in die Rolle zu geben, aber es kann nicht zwischen den Anwendungen über eine längere Zeit in der Rolle verbleiben. Das bedeutet, dass Sie bei jedem Gebrauch Ihre Rasenwalze neu auffüllen und anschließend entleeren müssen. Wenn Sie das Wasser nicht entleeren, kann dies zu einer Beschädigung der Rasenwalze führen.

Sand ist bei der Erstanschaffung teurer und viel mühsamer einzufüllen. Er kann allerdings permanent in der Walze verbleiben. Sie müssen sie höchstens leeren, wenn Sie sie mit dem Auto transportieren oder sie über eine weitere Strecke auf der Straße bewegen möchten. In dem erstgenannten Szenario ist sie befüllt mitunter zu schwer, um sie in den Kofferraum zu heben. Beim Befahren einer Straße können vor allem Kunststoffwalzen Schaden nehmen, wenn sie stark befüllt sind.

Wann sind Rasenwalzen zu verwenden?

Die beste Zeit für den Einsatz einer Rasenwalze ist, wenn das Gras und der Boden feucht, aber nicht mit Wasser durchtränkt und/oder bedeckt sind. Daher sollten Sie die Walze entweder direkt nach einem kurzen Regenschauer oder nach dem Gebrauch Ihrer Sprinkleranlage verwenden. Wenn der Boden zu trocken ist, ist die Walze nicht wirksam. Ist der Boden zu nass, kann die Walze Ihren Rasen "versiegeln" und die Luftzirkulation in den Wurzeln verhindern, was letztendlich das Gras absterben lassen kann.

Neben den Standardarbeiten, also dem Glätten von Rasenoberflächen, dem Beheben von Frostschäden und dem Einwalzen von Saatgut kann der Einsatz einer Rasenwalze auch nach dem Rasenmähen von Vorteil sein. Kürzen Sie das Gras ohne Korb und walzen das abgeschnittene Grün an, führt das zum Beispiel dazu, dass Regenwürmer und andere Tiere jenes besser als Nahrung aufnehmen können. Sie wandeln die Halme wiederum in Humus um und geben Ihrem Rasen damit zusätzlichen, ganz natürlichen Dünger.