Blockbohlenhäuser

Umweltschutz macht auch vor dem Thema Baustoffe nicht halt, und dies ist einer der vielen Gründe, weshalb Blockbohlenhäuser immer häufiger errichtet werden. Holz ist ein natürlicher Rohstoff, der bei forstwirtschaftlichem Holzeinschlag nachhaltig erzeugt wird. Holz erzeugt ein angenehmes Raumklima. Es verbindet Aspekte wie Wohncharakter, einfachen Aufbau, hochwertige Funktionalität und am Ende seiner Lebensdauer unkomplizierte Entsorgung zu einer runden Sache.

Blockbohlenhäuser gibt es mittlerweile für die verschiedensten Anwendungen. Diese reichen vom einfachen ungedämmten Gartenhäuschen bis hin zum Wohnhaus, bei dessen Errichtung alle energetischen und statischen Erfordernisse umsetzbar sind. Sowohl der Bau aus einzelnen Blockbohlen als auch der Aufbau von industriell vorgefertigten Elementen ermöglicht Ihnen die Überlegung, selbst anzupacken.

Was ist ein Blockbohlenhaus?

Die Bauweise dieser Häuser haben sich schon viele Generationen vor unserer Zeit zunutze gemacht. Ihre Grundlage besteht darin, dass Holzbohlen aufgeschichtet und an den Eckpunkten des Hauses wechselweise verzahnt werden. Diese Bauart wird auch als Verkämmung bezeichnet. Als Baumaterial kommen sowohl Rundstamm-Blockbohlen als auch Vierkant- oder Lamellenblockbohlen zum Einsatz. Dies ist abhängig vom Modell der Blockbohlenhäuser unterschiedlich und nicht zuletzt eine Zielsetzung der Architektur des Hauses.

Die Blockbohlenbauweise ermöglicht angesichts ihrer Verbindungsarten eine hervorragende Stabilität. Problematisch hingegen ist bei lediglich einfacher Aufschichtung die Winddichtigkeit. Deshalb sind bei Häusern, die für Wohnzwecke genutzt werden, zusätzliche Dichtungsbahnen, Dichtungsstreifen und/oder weitere Dämmschichten erforderlich. Bei Blockbohlenhäusern in Bauweise aus Fertigelementen sind diese zum überwiegenden Teil bereits in den Elementen enthalten.

Die Blockbohlenbauweise stellt deshalb jedoch nur die äußere Hülle eines Hauses dar. Bei einem einfachen und ungedämmten Geräteschuppen reicht sie völlig aus. Wollen Sie jedoch Ihr Gartenhaus auch vorübergehend für Wohnzwecke nutzen, sind zumindest die bereits genannten Dämmmaßnahmen erforderlich.

Welche Arten der Blockbohlenhäuser gibt es?

Die Unterscheidungsmerkmal zwischen den einzelnen Modellarten von Blockbohlenhäusern sind auf die Art der vorgesehenen Verwendung zurückzuführen.

• Einfache Blockbohlenhäuser dienen ausschließlich dem Abstellen von Gerätschaften und dem zeitweiligen Aufenthalt, beispielsweise bei einem vorübergehenden Regenguss. Wenn Sie sich für ein solches Modell entscheiden, ist die interessante und natürliche Architektur eines Holzhauses der wichtigste Aspekt.
• Blockbohlenhäuser mit zwei oder drei Räumen sind sowohl im Kleingarten mit entsprechend großer Fläche als auch auf dem eigenen Grundstück äußerst attraktiv. Die Aufteilung in einen Aufbewahrungsbereich sowie den Wohnbereich für gelegentliche Wohnzwecke ermöglicht Ihnen viele unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten.
• Die Spitzenmodelle von Blockbohlenhäusern ähneln bereits einem kleinen Einfamilienhaus. Hierbei haben Sie mehrere Auswahlmöglichkeiten hinsichtlich der Wandstärke, zusätzlicher Dämmung sowie weiterer Details, die aus energetischer Sicht bei einem Wohnhaus gesetzlich gefordert sind.
• Im Trend liegen darüber hinaus Häuser in Blockbohlenbauweise für besondere Nutzungsarten. Dazu gehören beispielsweise Grillhäuser, die eine sechseckige Grundfläche haben, und in deren Dach bereits ein Rauchabzug eingearbeitet ist. Im Inneren sorgen umlaufende Bänke für einen Aufenthalt mehrerer Familienmitglieder und Gäste beim Grillen und Genießen.

Alle vier Formen beruhen auf der Basis einer möglichen Montage in Eigenleistung. Erforderlich ist lediglich eine Bodenplatte aus Beton, die Sie vorher gemäß der Bauzeichnung herstellen müssen, die Sie bereits beim Kauf erhalten. Ihr Blockbohlenhaus erhalten Sie, abhängig vom Modell in einzelnen vorgefertigten Segmenten, die mit zwei bis drei Personen montiert werden können. Bei den als drittes genannten „Spitzenmodellen“ kann es aber auch sein, dass Sie Hebehilfen wie einen Kran benötigen. Nahezu alle Hersteller vermitteln Ihnen aber auch den Kontakt zu einem Montagebetrieb in Ihrer Nähe oder Sie bestellen den Aufstellservice beim Kauf gleich mit.

In allen vier Kategorien spielt die Gestaltung des Daches eine wesentliche Rolle. Sie haben die Wahl zwischen Blockbohlenhäusern mit einem Flach- oder Pultdach, zwei gegeneinander gerichteten Pultdächern oder einem Spitzdach mit begrenzter zweiseitiger Dachneigung. Darüber gibt es die runde Tonnenform des Daches als Sonderlösung. Alle Dachformen haben ihre speziellen Eigenschaften.

Flachdächer sind am unkompliziertesten in ihrem Aufbau. Sie unterliegen jedoch der jährlichen Kontrolle, um eventuellen Undichtigkeiten rechtzeitig begegnen zu können. Flach- und Pultdächer tragen nur eine geringe Schneelast.

Spitzdächer sind aufwendiger hinsichtlich ihrer Konstruktion, vor allem aber ihrer Dacheindeckung. Fachlich korrekt hergestellt sichern sie jedoch eine größtmögliche Dichtigkeit gegen Witterungseinflüsse. Sie tragen eine höhere Schneelast.

Über diese drei Kategorien hinaus gibt es spezialisierte Hersteller, die Ein- und Zweifamilienhäuser in Blockbohlenbauweise herstellen.

Welche Holzarten kommen für Blockbohlenhäuser infrage?

Den wesentlichsten Bestandteil an einem Blockbohlenhaus bildet der natürlich gewachsene Werkstoff Holz. Er ist es, der einem solchen Haus mit einem angenehmen Raumklima und einer eigenständigen Architektur seinen Reiz gibt. Das Holz ist andererseits ganzjährig jeglicher Witterung ausgesetzt. Es muss Ausdehnungsprozesse bei unterschiedlichen Temperaturen ausgleichen können und gegen Schädlingsbefall weitestgehend resistent sein. Weiches Holz wie einheimische Fichte und Tanne kann sich zwischen Winter und Sommer bereits bei einem einzigen Quadratmeter Fläche um mehr als einen Zentimeter in seiner Größe verändern. Deshalb kommt es für die Herstellung von Blockbohlenhäusern nicht infrage.

Die Mehrzahl der Hersteller verwendet für seine Produkte nordische Kiefer. Das Holz stammt aus einer Klimazone mit gemäßigten durchschnittlichen Jahrestemperaturen. Es wächst deshalb langsamer, und seine Zellstruktur besitzt eine höhere Festigkeit. Infolge dessen ist es konstruktiv stabiler, hat einen nur geringen Ausdehnungskoeffizient und ist gegen Schädlingsbefall weitgehend sicher. Aus umweltpolitischer Sicht gesehen ist die nordische Kiefer ein nachhaltig erzeugtes Rohmaterial, denn es stammt aus durchgängig kontrolliertem Holzeinschlag.

Wenige Hersteller nutzen Douglasie oder Lärche komplett für ihre Blockbohlenhäuser oder zumindest für einzelne Bauteile. Beide Hölzer sind wesentlich preisintensiver als die bereits genannte nordische Kiefer. Sie zeichnen sich andererseits durch eine noch höhere konstruktive Stabilität und einen noch geringeren Ausdehnungskoeffizienten aus. Der derzeitige Spitzenreiter unter den Holzarten ist jedoch Zedernholz. Es kommt für den Bau von Gartenhäusern aber angesichts seines hohen Preises kaum zur Verwendung.

Was müssen Sie beim Kauf eines Blockbohlenhauses beachten?

Die Bauvorschriften in Deutschland und seinen Nachbarländern sind äußerst kompliziert. Es gibt einheitliche Baustandards, und darüber hinaus hat jedes deutsche Bundesland seine Bauvorschriften nochmals novelliert. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich vor dem Kauf eines Blockbohlenhauses bei dem für Ihren Bereich zuständigen Bauamt vorsorglich informieren. Sobald an einem solchen Haus „die Nutzung für Wohnzwecke ersichtlich“ ist, benötigen Sie fast immer eine Baugenehmigung. Einfache Blockbohlenhäuser dürfen Sie meist ohne diese Genehmigung errichten. Erkundigen Sie sich jedoch sicherheitshalber hinsichtlich der einzuhaltenden Abstandsflächen zu Nachbargrundstücken. In Kleingartenanlagen hingegen können deren Satzungen bestimmte Bauformen und Größen eines Blockbohlenhauses ausschließen. Erkundigen ist kostenlos, ein Abriss verheerend.

Ein wichtiger Aspekt bei der Kaufentscheidung ist die Art des Witterungsschutzes. Die Große Mehrzahl der Blockbohlenhäuser können Sie „roh und unbeschichtet“ auswählen. Das bedeutet, dass Sie für den Innen- aber vor allem den Außenanstrich selbst sorgen müssen. Diese Lieferform ermöglicht es Ihnen, selbst zu entscheiden, ob Sie Ihr Blockbohlenhaus in Naturholzoptik lediglich lasieren oder farblich anstreichen wollen.

Bereits bei einem kleinen Modell sollten Sie darauf achten, dass dessen Beschreibung den Begriff „Sturmsicherung“ enthält. Dies sind mitgelieferte Konstruktionselemente, die dem Haus eine bessere Stabilität bei den immer häufiger auftretenden Stürmen geben.

Eine wesentliche Rolle spielt die Wandstärke. Sie haben die Wahl zwischen circa 45 mm bis hin zu 120 mm Stärke der Blockbohlen. Für die einfache Verwendung als Geräteschuppen wird eine geringe Wandstärke bereits ausreichen. Je intensiver Sie Ihr Blockbohlenhaus jedoch für zeitweilige oder ständige Wohnzwecke nutzen wollen, umso wichtiger ist eine größere Wandstärke. Manche Hersteller bieten die Blockbohlenhäuser sogar zweischalig an. Solche Doppelwände ermöglichen Ihnen innenliegende Dämmungen für einen gehobenen Wärme- und Schallschutz.

Der Wärmeschutz setzt sich bei der Gestaltung der Fenster und Türen fort. Bei der Nutzung für Wohnzwecke kommen nur Isolier-Mehrfachverglasungen und gedämmte Türen infrage. Verschenken Sie keine Wärmeenergie, auch wenn Sie nur zeitweilig in ihrem Blockbohlenhaus übernachten wollen.