Küchensofas

Küchensofas gab es schon zu Zeiten unserer Großmütter. Früher spielte sich das familiäre Leben weitgehend in einer Wohnküche ab, während die gute Stube dem sonntäglichen Besuch vorbehalten blieb. Die Küche wurde im Laufe der Zeit zu einem funktionellen, länglich geschnittenen Raum mit einer eingebauten Küchenzeile. Einen Tisch gab es nur noch in größeren Küchen. In kleineren Küchen fand sich bestenfalls ein kleiner Arbeits- oder Ausziehtisch. Vielfach gab es stattdessen ein separates Esszimmer, oder eine abgetrennte Essecke im L-förmigen Wohnzimmer.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Küche aber erneut zu einem gemütlichen Lebensraum zurück entwickelt. Statt ungemütlicher Kunstlederstühle, die möglichst wenig Platz wegnehmen, sitzen viele Hausbesitzer beim Frühstücken oder Brunchen nun lieber auf einem gemütlichen Küchensofa. Dabei handelt es sich um ein Polstersofa mit gerader Rückenlehne. Damit kann der Essende aufrecht am Küchentisch sitzen, und essen. Das Küchensofa ist zudem mit höheren Beinen ausgestattet, damit die Sitzhöhe der üblichen Stuhlhöhe angepasst ist.

Küchensofas sind nicht ganz so bequem wie ein Wohnzimmersofa. Sie sind meistens weniger wuchtig. Die Sitzfläche ist in der Tiefe um einiges kürzer. Auf einem normalen Wohnzimmersofa könnte man unmöglich an einem Esstisch sitzen. Es wäre viel zu flach. Der Sitzende würde in dessen Polstern versinken. Er säße oft so, dass der Rücken ein wenig nach hinten fiele, und das Ausstehen erschwert würde. Das Küchensofa ist im Grunde ein Kompromiss zwischen einem bequemen Sofa und einem praktischen Küchenstuhl, wobei das Aussehen sich eher an den klassischen Wohnzimmersofas orientiert.

Es geht bei Küchensofas darum, die perfekte Sitzhöhe zu erreichen, und ein aufrechtes, aber trotzdem bequemes Sitzen zu ermöglichen. Das Aufstehen fällt daher leichter. Zugleich möchten die meisten Menschen in ihrer Küche keine zu wuchtigen Küchenmöbel nutzen. Dem entspricht die Konstruktion der Küchensofas voll und ganz.

Welche Arten von Küchensofas gibt es?

Küchensofas sind als Zwei- oder Dreisitzer zu haben. Einige Modelle ahmen eine Eckbank nach. Sie sind nur für sehr große Wohnküchen geeignet, und stellen bequeme Varianten der einstigen Ecksitzgruppe dar. Im Gegensatz zu einer Eckbank sind solche Küchensofas aber weicher gepolstert. Die Sofa-Polsterung ist allerdings meistens nicht so komfortabel wie bei einer Wohnzimmercouch. Ergänzt werden solche Sofas oft durch gleich bezogene, oder in einem ähnlichen Farbton erworbene Polsterstühle. Alternativ kann bei kleineren Küchen ein gepolsterter Küchenhocker dazu gestellt werden. Dieser Hocker ohne Rücklehne kann einer oder mehreren Personen Platz bieten. Er kann außerdem nach der Benutzung unter den Tisch geschoben werden. Der Polsterhocker nimmt dann keinen Platz mehr weg.

Eine moderne Variante der Küchensofas sind die sogenannten Hockerbänke. Diese Küchenmöbel werden oft ohne eine Armlehne konstruiert. Diese Polstersofas sind zwar ähnlich in den Funktionen. Sie wirken aber optisch schmaler und dank betont schlanker Silhouette deutlich eleganter. Oftmals werden diese Küchenmöbel mit Leder, Kunstleder, einem Mikrofaser-Bezug oder Webvelours angeboten.

Welche Materialien gibt es, und was sind die Vorteile?

Speisemöbel haben meistens robuste Bezüge. Diese bringen eine hohe Strapazierfähigkeit mit. Küchensofa-Bezüge dürfen nicht allzu fleckenempfindlich sein, weil beim Frühstücken oder Mittagessen öfter mal etwas daneben geht. Die Bezüge von Küchensofas können aus feinem oder grobem Strukturgewebe mit hohem Polyesterfaser-Anteil bestehen. Beliebt sind auch Mikrofaser-Bezüge. Weniger oft bestehen küchentaugliche Polstermöbel aus Leder oder Kunstleder. Heute kann man Kunstfasergewebe aber so einrichten, dass sie einen Lederlook annehmen.

Tatsächlich besteht im Bereich der Küchensofas vieles, was auf den ersten Blick wie Leder anmutet, tatsächlich aus Mikrofaser. Manche Küchensofas sind sowohl in Strukturstoffen, als auch in feinen Webstoffen oder in Mikrofaser-Ausführung zu haben. Die Strapazierfähigkeit dieser Gewebe ist unterschiedlich zu beurteilen. Außerdem sind diese Gewebe dann auch in unterschiedliche Farbstellungen geboten. Einige Hersteller nutzen bevorzugt Flachgewebe mit 50 Prozent Baumwollanteil.

Ob ein Küchensofa neben der gepolsterten Rückenlehne auch noch mit losen Polsterkissen ausgestattet wird, ist unterschiedlich. Viele Küchensofas werden heute mit bequemen Federkernpolsterungen ausgestattet. Sie können außerdem mit Polyätherschaum gepolstert werden. Bei vielen Modellen sind Stahlwellenunterfederungen, Federkern- und Diolen-Abdeckungen vorhanden.

Welche Designs gibt es bei Küchensofas?

Küchensofas stehen heute in großer Anzahl zur Wahl. Es gibt sie in modernen Designs, oder in Retro-Varianten wie dem englischen Chesterfield-Sofa. Bei den sogenannten Ostfriesensofas sind die seitlichen Lehnen wegklappbar, damit sie beim Essen nicht stören. Tischsofas hatten bei den Friesen, insbesondere den Ostfriesen eine lange Tradition. In den gekachelten Wohnküchen stand meistens der warme Kachelofen, auf dem die Teekanne warm gehalten wurde. Das Küchensofa passte perfekt in dieses Ambiente.

Heute finden sich Küchensofas im Landhaus-Stil, mit klassischer Eleganz, in modernen und sachlichen Designs, oder im Retro-Look. Zum Landhaus-Look passen gewebte Bezüge in Pastelltönen, mit Karostoffen oder warmen Naturtönen am besten. Klassische Eleganz ist bei einem Küchensofa durch einfarbige Leder oder Kunstlederbezüge oder hochwertige Strukturstoffe herzustellen. Ähnlich sind auch die modernen Küchensofas ausgestattet. Ein Küchensofa im Retro-Stil fällt schon durch seine nostalgischen Formen auf. es kann einfarbig oder poppig bunt bezogen werden, so wie es in den Sechzigern oder Siebzigern des vergangenen Jahrhunderts üblich war.

Worauf ist sonst beim Kauf von Küchensofas zu achten?

Esstischhöhe und Sofahöhe sollten in der Höhe miteinander kompatibel sein. Ein zu flacher oder zu hoher Tisch kann das Sitzen auf einem Küchensofa sehr unbequem machen. Außerdem sieht es oft besser aus, wenn der Küchentisch mit dem Küchensofa auch in der Breite harmoniert.

Ein Dinner-Sofa kann deutlich weniger lang ausfallen, als der Tisch. Wird ein kürzeres Küchensofa mittig zur Tisch-Langseite aufgestellt, wirkt das Gesamtbild immer noch harmonisch. Das gilt auch, wenn der Tisch durch einen Auszug noch verlängert werden kann. In diesem Fall ist aber angeraten, lieber einen Dreisitzer zu kaufen, und diesen bündig mit dem nicht ausgezogenen Küchentisch abschließen zu lassen. Beim Verlängern des Küchentisches kann dann noch ein Polsterhocker neben das Dinner-Sofa gestellt werden. So lässt es sich gemütlich brunchen.

Wichtig sind bei gepolsterten Küchensofas auch die Pflegeeigenschaften. Tischsofas sind zweckmäßige Möbel. Also sollten auch die Bezüge gute Pflegeeigenschaften aufweisen, und strapazierfähig sein. Empfindliche Stoffe passen nicht zu einem Küchensofa. Pflegeleichte oder abwischbare Sofabezüge sind vorzuziehen. Eine Fleckentfernung sollte möglich sein, ohne dass die Gewebe sich entfärben. Kunstleder bringt gewisse Vorteile, was die Pflegeeigenschaften betrifft. Es lässt sich feucht abwischen, ohne Schaden zu nehmen. Zugleich ist Kunstleder im Sommer aber eher unangenehm, weil man durch das Schwitzen an der Oberfläche festklebt, sobald jemand Shorts trägt.

Steht ein Kunstleder-Küchensofa zu nah an einer Heizung oder in praller Sonne, können sich feine Risse im Material einstellen. Bei minderwertigem Kunstleder bilden sich aus den Rissen nach und nach abschälende Stellen dort, wo die Küchensofas am meisten strapaziert werden. Echtleder bedarf regelmäßiger Lederpflege. Dieses Material bekommt nach und nach eine schöne Patina. Der Preis solcher Dinner-Sofas ist aber recht hoch. Außerdem ist die Fleckenempfindlichkeit höher als beim Kunstleder. Die Haltbarkeit aber auch.

Relativ unempfindlich sind Struktur- oder Webstoffe mit hohem Polyesteranteil. Diese Sofagewebe sind leicht zu säubern. Es braucht nichts als Wasser, ein weiches Mikrofasertuch, und ein mildes Shampoo. Gegebenenfalls kann etwas Waschbenzin für die Fleckentfernung genutzt werden. Mikrofaser wirkt durch seine samtartige Velours-Oberfläche angenehm. Auch dieser Küchensofa-Bezug lässt sich mit einem befeuchteten Tuch leicht reinigen. Es empfiehlt sich aber, Flecken sofort zu behandeln. Auch das regelmäßige Absaugen von Sofaritzen und Polster ist angezeigt.

Sofabezüge aus Baumwolle sind am angenehmsten für die Haut. Ihre Reinigung ist ebenfalls recht einfach. Sicherheitshalber sollte bei der Verwendung eines Fleckentferners geprüft werden, ob die Sofabezüge farbecht sind oder nicht.