Bioethanol Kamine

Wer für einen normalen Kamin im Haus keinen Platz hat, aber dennoch nicht auf die Gemütlichkeit eines warmen Feuers verzichten möchte, kann sich alternativ auch für einen Bioethanol Kamin entscheiden. Bioethanol Kamine erfordern keinen Schornstein und sorgen dennoch für eine gemütliche Stimmung im Haus. Möchte man einen solchen Kamin bei sich installieren, gilt es dennoch auf einige Dinge zu achten.

Bioethanol Kamine - was sind das genau?

Bioethanol Kamine entscheiden sich deutlich von konventionellen Kaminen - sie benötigen keinen Schornstein und bringen sofort eine gemütliche Stimmung ins Haus. Diese sehr dekorativen Kamine sind inzwischen in den verschiedensten Designs erhältlich - wie zum Beispiel als Wand-, Tisch- oder Standkamin. Die Größen, Varianten und Materialien sind dabei ganz vielfältig und hängen vom Hersteller ab. Doch genau diese Vielfalt macht es möglich, für jeden Wohnbereich das richtige Modell zu finden.

Doch so schön und dekorativ Bioethanol Kamine auch sind - sie sind genau wie jeder andere Kamin eine offene Feuerstelle, die gewisse Risiken mit sich bringt. Aus diesem Grund ist die Sicherheit immer das Wichtigste.

Bei Bioethanol handelt es sich um einen Alkohol, welcher aus Zuckerrohr, Kartoffeln oder Getreide hergestellt wird. Anstelle des Verzehrs werden die Stoffe so lange vergoren, bis daraus Alkohol entsteht - sie dienen dann als erstklassiger und gleichzeitig sehr umweltfreundlicher Umweltstoff. Trotzdem ist der natürliche Brennstoff mit Vorsicht zu genießen, denn wenn er offen stehen bleibt, genügen schon Temperaturen von etwa 21 °C, damit sich eine explosive Mischung in Verbindung mit Luft bildet. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Menschen inzwischen für ungefährlichere Brennpasten und Gels, auf der Basis von Ethanol. Sie erzeugen beim Verbrennen allerdings mitunter intensivere Gerüche.

Wenn dagegen Bioethanol in flüssiger Form verbrennt, entsteht weder Ruß noch Rauch, dafür allerdings Wasser und Kohlenstoffdioxid. Demzufolge erhöht sich die Luftfeuchtigkeit im Ofen und der Sauerstoffgehalt nimmt schneller ab. Deshalb ist es enorm wichtig, dass bei einem brennenden Bioethanol Kamin stets eine möglichst gute Belüftung gewährleistet ist. Das kann beispielsweise ein gekipptes Fenster sein.

Die Funktionsweise von Bioethanol Kaminen

Wie der Begriff bereits verrät, verbrennt diese Kaminart Bioethanol, welches entweder als Paste, Gel oder in einer Brennwanne gelagert verbrannt wird. Ist Bioethanol einmal angezündet, lässt es sich durch eine Unterbrechung der Luftzufuhr wieder löschen. Der große Vorteil: Bioethanol Kamine lassen sich praktisch überall aufstellen, da weder ein Gasanschluss noch ein Schornstein erforderlich sind. Größere bauliche Veränderungen sind somit nicht nötig - und sollte man einmal umziehen, kann man den Kamin ganz einfach mit in das neue Heim nehmen. Einen Nachteil hat der Kamin allerdings - das romantische Knistern von Brennholz gibt es nicht, denn Bioethanol verbrennt vollkommen geräuschlos.

Bioethanol Kamine und die Sicherheit: Worauf es beim Betrieb zu achten gilt

Bei der Installation eines Bioethanol Kamins sollte aus Sicherheitsgründen ein Mindestabstand von 50 cm zu nicht feuerfesten Materialien eingehalten werden. Handelt es sich um einen Wandkamin, gilt es auf die vom Hersteller empfohlene Befestigung zu achten - vor allem Papiertapeten können hier ein Risiko darstellen! In keinem Fall dürfen Bioethanol Kamine auf Teppiche gestellt werden. Der Untergrund sollte hitzebeständig und unempfindlich sowie absolut eben sein, damit der Kamin nicht umkippen kann.

Wird in Bioethanol Kamine Brennstoff nachgefüllt, muss dies stets erfolgen, wenn der Kamin ausgeschaltet ist - während er brennt, ist die Gefahr von Verbrennungen groß, darüber hinaus kann es sogar zu einer Verpuffung kommen. Nach dem Nachfüllen von Brennstoff sollte das entsprechende Gefäß umgehend wieder sicher verschlossen werden und keinesfalls neben dem Kamin stehen bleiben. Jeder gute Hersteller gibt in der Bedienungsanleitung an, wie groß der Zeitraum zwischen dem Erlöschen des Feuers und dem Nachfüllen sein muss, damit man kein Sicherheitsrisiko eingeht. Weiterhin muss das maximale Fassungsvermögen berücksichtigt werden - füllen Sie nie mehr als die maximal erlaubte Menge an Bioethanol nach!

Weil es sich bei Bioethanol Kaminen stets um eine offene Feuerstelle handelt, die man unter keinen Umständen aus den Augen lassen sollte, ist es wichtig, die Flamme immer im Auge zu behalten. Das gilt insbesondere dann, wenn Kinder oder Haustiere im Haushalt leben. Ehe man den Raum länger verlässt oder zu Bett geht, muss sichergestellt sein, dass das Feuer vollständig erloschen ist.

Weiterhin muss berücksichtigt werden, dass beim Betrieb eines Bioethanol Kamins zwar kein Ruß oder Rauch entsteht, dafür aber Kohlendioxid. Daher ist regelmäßiges Lüften wichtig, damit der Sauerstoffgehalt im Raum nicht zu sehr abnimmt. Ein Beispiel: Verbrennen Bioethanol Kamine 0,5 Liter Bioethanol pro Stunde, dann entspricht dies in etwa der Menge an Sauerstoff, die von 12 bis 16 Personen pro Stunde ausgeatmet wird. Kleinere Räume sollten umso häufiger gelüftet werden, ansonsten kann es im schlimmsten Fall zu einer Kohlenstoffdioxidvergiftung kommen.

Es lohnt sich darüber hinaus, möglichst hochwertigen und reinen Brennstoff zu verwenden. Andere Brennstoffe als Bioethanol sind für diese Kamine nicht geeignet. In keinem Fall dürfen Produkte verwendet werden, bei denen die Inhaltsstoffe unklar sind.

Sollte beim Nachfüllen von Brennstoff doch einmal etwas danebengehen, wird das ausgelaufene Bioethanol idealerweise mit saugfähigen, trockenen Tüchern aufgenommen. Diese müssen jedoch danach aus Sicherheitsgründen umgehend außerhalb des Hauses entsorgt werden.

Weiterhin kommt es auf die korrekte Lagerung von Bioethanol an: Der Brennstoff darf nie offen stehen bleiben, sondern muss sich stets sicher verschlossen an einem Raum fernab des Kamins befinden. Lagern Sie maximal fünf Liter Brennstoff im Haus - mehr würde ein zu hohes Sicherheitsrisiko mit sich bringen. Auch müssen Kinder zwingend vom Brennstoff ferngehalten werden.

Sollte es im schlimmsten Fall zu einem Brand kommen, sollte versucht werden, die Flammen so gut es geht selbst zu löschen. Auch die Feuerwehr sollte umgehend herbeigerufen werden. Hierfür ist es sinnvoll, bereits beim Kauf eines Bioethanol Kamins an einen Schaum-Feuerlöscher zu denken. Dieser muss natürlich für das Löschen von brennenden Alkoholen geeignet sein.

Bioethanol Kamine - worauf es beim Kauf zu achten gilt

Seit Anfang des Jahres 2011 greift für Bioethanol Kamine die DIN-Norm 4734-1. Gemäß dieser vergeben Prüfinstitute wie zum Beispiel der TÜV Gütesiegel, welche gewährleisten, dass ein Bioethanol Kamin dieser Norm gerecht wird. Es ist also von Vorteil, wenn man beim Kauf darauf achtet, dass ein Bioethanol Kamin dieser Prüfnorm entspricht, denn nicht jedes Produkt ist damit ausgezeichnet. In ihr festgeschrieben sind unter anderem die Kennzeichnung, gewisse Sicherheitsanforderungen und Betriebsarten sowie die Bauart und Inhalt der Bedienungsanleitung. Die Prüfnorm ist für alle Geräte gültig, welche ein Fassungsvermögen von maximal 3 Litern Bioethanol aufweisen. Darüber hinaus muss sich vor dem Erwerb erkennen lassen, dass es sich bei dem jeweiligen Kamin nicht um eine Heizung handelt und der Betrieb nur in ausreichend belüfteten Räumen erlaubt ist.