Sonnenuhren

Sonnenuhren sind eine der ältesten Zeitmesser des Menschen. Sie zeigen, mittels Schattenwurf, die Tageszeit an. So wie sich die Erde um die Sonne bewegt, ändert sich der Stand der Sonne am Himmel. Durch diese Änderungen fällt das Sonnenlicht, immer von anderen geografischen Punkten, auf den Schattenstab der Sonnenuhr. Der lineare Schatten wandert über das skalierte Zifferblatt und zeigt die jeweilige Tageszeit an. Sie sind seit der Antike in Gebrauch und dienten, bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, als Mittagsweiser zum Einstellen mechanischer Uhren, die damals noch ziemlich ungenau waren. Schon sehr früh hatte der Mensch gelernt, aus dem Schattenwurf der Sonne, gewisse Beziehungen zu Tages- und Jahreszeiten herzustellen. Bereits vor 4600 Jahren weiß man von den Chinesen, dass sie einen einfachen Schattenstab, einen Gnomon, in die Erde steckten und aus dem wandernden Schatten die Zeit ablasen. Dies wird als Vorläufer der Sonnenuhren bezeichnet und gilt auch als das erste bekannte astronomische Instrument. Die relativ aufwendige Bauweise moderner Sonnenuhren, wie zum Beispiel die Helios-Sonnenuhr oder Modelle mit Bernhardtscher Walze, können zu jeder Jahreszeit die amtliche Zeit, wie z.B. die MEZ oder MESZ, minutengenau anzeigen.

Welche Arten von Sonnenuhren gibt es?

Als häufigste Art unter den Sonnenuhren ist die Vertikalsonnenuhr zu nennen. Sie befindet sich meistens auf Gebäudewänden und hat ein ebenes Zifferblatt. Der Schatten, der vom Polstab geworfen wird, wandert vom Sonnenaufgang VI nach links über den Zenit XII bis zum Sonnenuntergang VI und zeigt so die Stunden an.

Auf mittelalterlichen Klöstern, städtischen- und Dorfkirchen hingegen konnte man kanoniale Sonnenuhren finden. Hier war die Skala nicht mit Ziffern, sondern mit Gebetszeiten als Halbkreis-förmiges segmentiertes Ornament gekennzeichnet. Ein im Zentrum angebrachter horizontaler Stab, fungierte als Schattenwerfer. Kanoniale Sonnenuhren dienten den Geistlichen der Kirchen und Klosterangehörigen zur Anzeige der täglichen Gebetszeiten. Am stärksten entwickelte sich der Bau von Sonnenuhren in sonnenreichen Gebieten, wie Ägypten und Babylonien und berühmte Mathematiker des Altertums, wie Vitruvius oder Berossos, machten sich in deren Bau sehr verdient. Die Hohlkugeluhren der Antike unterscheiden sich grundsätzlich von den heutigen Sonnenuhren durch ihren senkrechten oder waagrechten Schattenwerfer.

Einen wesentlichen Fortschritt brachte, kurz vor 1500, der Einbau von Polarstäben bei Sonnenuhren. Diese neuen Schattenstäbe waren zum Himmelspol, der sich nahe am Polarstern befindet, ausgerichtet und verlaufen parallel zur Erdachse. Der Neigungswinkel des Polarstabes entspricht immer der geografischen Breite des Ortes. Diese Sonnenuhren erlauben eine weitaus bessere und genauere Zeitablesung und setzten einen regelrechten Boom in deren Bau in Gang. Bis heute ist noch der Entwurf von Albrecht Dürer, zum Bau mehrerer klassischer Sonnenuhren, in Gebrauch. Goethe führte, laut Überlieferung, auf seinen Italienreisen klappbare Taschensonnenuhren mit sich.

Welche Materialien gibt es und was sind die Vorteile?

Im 3. Jahrtausend liegen die Vorteile, Designs und Materialien von Sonnenuhren zumeist im Auge und Geschmack des Käufers. Ein sehr schönes Design weist die Helios-Sonnenuhr auf. Diese Globus-Sonnenuhr verfügt im Weltkugelsegment über die Abbildung der Sonne und einen Lichtpunkt zur Tages- und Jahreszeitanzeige. Das Sonnenlicht reflektiert der eingebaute Hohlspiegel, der Schirm ist als Teil der Erdkugel gestaltet und durchscheinend. Der Lichtpunkt wandert über den Globus und zeigt immer den Punkt, wo die Sonne gerade im Zenit steht. Als erstes Sonnenuhrmodell kann die Helios sowohl die mitteleuropäische Zeit, das Kalenderdatum und die Wanderung des Sonnenlichts über die Erde, gleichzeitig anzeigen. Unter einer Bernhardtschen Walze versteht man einen eigens geformten Polstab in einer Äquatorialsonnenuhr, einer der drei häufigsten Bauarten von Sonnenuhren. Hier liegt das Zifferblatt parallel zur Äquatorebene. Als Materialien kommen Stein, Holz, verschiedene Metalle (Messing, Kupfer, Stahl...) und Kunststoffe in Frage.

Welche Designs gibt es?

Sonnenuhren gibt es zum Aufstellen in Gärten und Parks in unterschiedlichen Größen und Designs. Am häufigsten findet man Äquatorialsonnenuhren. Wesentliche Unterschiede kann man in den Designs und Exaktheit der Zifferblattausführung finden. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt und von einfachen Skalen, schwarz auf weißem Untergrund, bis zu kunstvollen Ausführungen geätzt in Kupferplatten oder in Glas, graviert in Steinplatten oder in Holz eingebrannt.

Auch die Stäbe sind mehr oder minder kunstvoll in der Ausstattung. In manchen Fällen wie Pfeile, dann wieder ganz einfach, lassen sie ihre Schatten über die verschiedenen Zifferblätter wandern. Manche Modelle bedienen sich anstelle des Schattenstabes eines wandernden Lichtpunktes, der eine Zeitablesung auch auf sehr schmalen Skalen ermöglicht. So hat die Globus-Sonnenuhr einen, durch einen Hohlspiegel reflektierten, Lichtpunkt, der über den Globus wandert und die Zeit in der jeweiligen Zone anzeigt.

Grundsätzlich gibt es Gartensonnenuhren, nautische Sonnenuhren, ja sogar einen Armband-Sonnenuhr. Ein äußerst kreativer Schlosser in Österreich baute eine so genannte Whisky-Sonnenuhr. Um den Flaschenhals windet sich eine Metallspirale und der Zeiger wirft den Schatten entlang des Flaschenkörpers auf das Etikett, das hier als Zifferblatt fungiert. Darüber hinaus zählen auch noch die Parabol-Sonnenuhr, die auf die Satschüssel gemalt ist und die Sonnenwinkel-Sonnenuhr, eine in eine Metallscheibe eingefasste Glaskugel zu den drei geschützten Erfindungen des österreichischen Handwerkers.

Worauf ist beim Kauf von Sonnenuhren zu achten?

In der heutigen Zeit zählen sie zu einer Zierde am Haus oder im Garten und dienen, nicht selten, als architektonisches Gestaltungselement. Es gibt keine vorgeschriebenen Größen, man richtet sich da eher nach dem vorhandenen Platzangebot.

Bevor man eine Sonnenuhr erwirbt muss man wissen, dass diese nur in den Sommermonaten die exakte Zeit anzeigt. In den Wintermonaten können die Abweichungen zwischen +/- 5 bis +/- 15 Minuten betragen. Außerdem muss die Uhr nach dem geographischen Längengrad kalibriert sein.

Eine Sonnenuhr gibt es in verschiedenen Ausführungen, je nachdem für welchen Zweck diese verwendet werden. Für den Hausgebrauch kann man eine vertikale oder horizontale Sonnenuhr mit Polstab verwenden. Früher waren auch Sonnenuhren mit Nodus in Gebrauch. Für die Seefahrt kann man eine Sonnenuhr mit einem Kompass kombiniert bekommen und das auch in Form eines Armbandes. Bei Zylindrischen Sonnenuhren wird die obere Hälfte für das erste Halbjahr und die untere Hälfte für das zweite Halbjahr verwendet. Neuere Entwicklungen können über Glaszylinder nicht nur die Uhrzeit sondern auch das Datum, der Stand der Sonne und die Himmelsrichtungen bestimmen. Die Basis der Anzeige kann flach, gebogen, zylindrisch und spiralförmig sein. Die Sonnenuhr am Handgelenk zählt wohl zu den edelsten Modellen für die Individualisten unter den Sonnenliebhabern. In elegantem Schwarz gehalten, aus Polyamid, eloxiertem Aluminium und Edelstahl mit Kalbslederarmband ziert sie ihren Träger. Sie zeigt, mit nur 25 g Gewicht, die Sonnenzeit und ist universell einsetzbar für den mittleren Breitengrad. Die Helioswatch verfügt auch über einen eingebauten Kompass, der nicht nur zur Ausrichtung der Sonnenuhr dient, sondern eine sehr praktische Orientierungshilfe für Outdoorliebhaber im Gelände ist. Sie zeigt die natürliche Sonnenzeit, bezogen auf den Längengrad des Ortes, wo man sich befindet. Man nennt dies die wahre Ortszeit. Wenn Sie eine Anzeige der mitteleuropäischen Sonnenzeit bevorzugen, so eignet sich das Modell Helioswatch City besser für Ihre Ansprüche. Sie wird als Unikat für den jeweiligen Standort kalibriert und kann von dort zusätzlich die angenäherte MESZ anzeigen. Obendrein bekommen Sie ein individuell nach Ihren Wünschen laser-graviertes Zifferblatt dazu.