Kaufratgeber Bohrhammer

Möchte man renovieren, die Wohnung umgestalten oder ein Möbelstück ersetzen, kann es schnell mal passieren das Werkzeuge aus der heimischen Werkstadt, wie die Bohrmaschine, an ihre Grenzen geraten - beispielsweise, wenn man Fliesen bearbeiten möchte. Hier kann ein Bohrhammer die richtige Lösung sein.

In unserem Bohrhammer haben wir dir ausführliche Hintergrundinformationen rund um das Thema Bohrhammer zusammengestellt. Dabei beantworten wir die wichtigsten Fragen, stellen dir verschiedene Arten von Bohrhämmern genauer vor und erklären dir Kriterien, die du beim Kauf unbedingt beachten solltest.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bohrhämmer ermöglichen es dir, Löcher in besonders harte Materialien zu bohren, Fliesen abzuhämmern oder ganze Wände zu bearbeiten.
  • Prinzipiell unterscheidet man Bohrhämmer nach ihrer Antriebsart. Deswegen gibt es elektrische, pneumatische und hydraulische Bohrhämmer. Die Arten gibt es in verschiedenen Stärken und sind somit jeweils für unterschiedliche Arbeiten und Einsatzgebiete geeignet.
  • Elektrische Bohrhämmer sind sowohl für den Heimwerker als auch für den Handwerker geeignet. Pneumatische und hydraulische Bohrhämmer werden hingegen tendenziell nur von Handwerkern gebraucht und genutzt.

Bohrhammer: Favoriten der Redaktion

Der günstige Bohrhammer

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Bei diesem Bohrhammer überzeugt nicht nur der Preis. Mit einer satten Leistung von 900 Watt gekoppelt mit einer herausragenden Schlagkraft von 3 Joule bekommt man viel Bohrhammer für wenig Geld. Der Bohrhammer kommt insgesamt auf ein Gewicht von 4 Kilogramm, was am oberen Ende der Skala ist.

Bei einem Bohrhammer unter 100 Euro sollte man allgemein nicht allzu hohe Erwartungen haben. Diese werden von diesem Bohrhammer aber gekonnt übertroffen.

Die Akku Bohrhammer 

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Dieser Bohrhammer kommt mit einem 18 Volt Akku auf 480 Watt Leistung. Mit niedrigen 2,1 Kilogramm an Gewicht punktet er vor allem beim Handling.

Im Umgang ist dieser Akku Bohrhammer ein wahrer Traum. Was die Handhabung angeht punktet er auf voller Länge und das bei überraschend viel Power.

Der Bohrhammer mit der Preis-Leistung

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Dieser Bohrhammer überzeugt mit 780 Watt Leistung gepaart mit einer Schlagkraft von 2,4 Joule. Mit einem Gewicht von 2,9 kg und den Abmessungen 45 x 11 x 31 cm liegt er genau im Durchschnitt.

Der Bohrhammer für Heimwerker Profis

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Bei diesem Bohrhammer bekommt man einfach alles. Perfekte Bohrergebnisse aufgrund von 880 Watt Leistung mit 3,2 Joule Schlagkraft. Beim großzügigen Lieferumfang bleiben wenig Fragen offen. Verständlicherweise hat dieser Bohrhammer auch den höchsten Preis unserer Favoriten.

Das Kraftpaket misst 44,2 x 35,7 x 15,5 cm und bietet zahlreiche Features: Wechselfutter SDS-plus, Schnellspannbohrfutter mit 13 mm, Tiefenanschlag, Maschinentuch und Zusatzangriff.

Der leichte Bohrhammer

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Dieser elektrische Bohrhammer überzeugt mit seinem geringen Gewicht und seiner guten Qualität. Kunden schätzen die optimal gelungenen Bohrungen, das gute Gewicht und dass das Modell für Heimwerker ausreichend ist.

Dieser Hammer misst 37,5 x 39 x 11,5 cm und bietet dir auch die Möglichkeit, die Schlagbewegung abzustellen. Damit kannst du wirklich sauber bohren. SDS-plus ist natürlich auch hier dabei.

Ratgeber: Fragen, mit denen du dich beschäftigen solltest, bevor du einen Bohrhammer kaufst

Wie funktioniert ein Bohrhammer?

Wenn du hartes Gestein bzw. Beton bohren willst, empfiehlt sich Bohrhämmer mit pneumatischem Schlagwerk. Hierbei kann ein Taumellager durch ein Motor den Antriebskolben bewegen. Zwischen dem Antriebskolben und dem Flugkolben befindet sich Luft.

Die wird durch eine Vorwärtsbewegung zusammengedrückt, wodurch ein Druck entstehen kann. Mit dieser Kraft bewegt sich der frei bewegliche Flugkolben nach vorne, um auf den Schlagbolzen zu treffen.

Durch den Schlagimpuls von Flugkolben auf den Schlagbolzen, kann dieser auf das Werkzeug in der Werkzeugaufnahme übertragen werden. Beim Zurückprallen vom Antriebskolben, prallt der Schläger gleichzeitig zurück.

In der Zeit wo der Antriebskolben sich wieder in der Vorwärtsbewegung sich befindet, kommt der Flugkolben entgegen. Wodurch die Luft wieder zusammengepresst wird. Dadurch dass mehr Energie gespeichert wurde, kann an den Schlagbolzen und das Einsatzwerkzeug auch mehr Kraft übertragen werden.

Was muss der Bohrhammer alles können?

Als Faustregel kannst du dir merken: “Je höher die Wattzahl, desto mehr Kraft hat die Bohrmaschine.” Aber dies ist nicht das einzige Leistungsmerkmal die die Qualität bestimmt. Die meisten Bohrhämmer können dir über 5000 Schläge pro Minute vorweisen, ein verlässliches Werkzeug sollte mindestens bis zu 4000 leisten.

Zudem sollte ein Bohrhammer nicht zu schwer sein, damit es bei der Arbeit Überkopf nicht allzu anstrengend wird. Wenn du Bohrhammer die 2 Kilogramm wiegen nutzt, dann kannst du problemlos länger bohren.

Durch den Schlagimpuls zertrümmert die Schneide des Bohrers das Material. Die Bohrstange wird nach jedem Schlag umgesetzt, damit sich die Schneide nicht festsetzt. (Quelle: LoboStudioHamburg / pixabay) Neben der Doppelfunktion Bohren und Hämmern, sollte eine Regulierungsmöglichkeit von Geschwindigkeitsstufen nicht fehlen.

Wenn du große Löcher bohren willst solltest du den ersten Gang nutzen. Denn dieser am kraftvollsten, da die Drehzahl sehr gering ist. Beim zweiten Gang dagegen, bohrst du zwar schneller aber mit weniger Power. Weswegen du ihn nur nutzen solltest, wenn du kleinere Löcher bohren willst.

Es ist zudem einer weiterer Vorteil für ein Bohrhammer, wenn du den Hammerwerk abschalten kannst. Dadurch brauchst du dir nicht zusätzlich eine herkömmliche Bohrmaschine kaufen.

Wenn du Meißeln willst, ist ein Bohrhammer mit Drehstopp Funktion sehr empfehlenswert.

Wie benutze ich einen Bohrhammer richtig?

Den Bohrhammer solltest du für den richtigen Halt auf Brusthöhe halten. Daraufhin senkrecht zur Wand aufsetzen und ohne Schlag bohren. Wenn du den Halt der Maschine gefunden hast, kannst du bei Bedarf das Schlagwerk aktivieren. Bevor der Bohrhammer überhitzt, solltest du das Werkzeug immer wieder ein Stück weit aus dem Loch ziehen.

Dadurch kann auch das Bohrmehl besser abtransportiert werden und an das Gewinde kommt kühle Luft. Wenn du den Bohrhammer aus dem Bohrloch ziehst sollte dies immer im drehenden Zustand geschehen. Wenn du ihn im ruhenden Zustand rausziehst kann er sich leichter verkannten.

Kaufkriterien: Anhand dieser Faktoren kannst du Bohrhämmer vergleichen und bewerten

Im nächsten Abschnitt möchten wir dir zeigen, anhand welcher Faktoren du Bohrhämmer vergleichen und bewerten kannst. Somit fällt es dir später leichter abzuschätzen, welches Gerät am für dich geeignet ist.

Zusammengefasst handelt es sich dabei um:

  • Leistung
  • Gewicht
  • Maximale Leerlaufdrehzahl
  • Maximale Leerlaufschlagzahl
  • Schlagkraft
  • Bohrstärke im Material
  • Werkzeugaufnahme
  • Tiefenanschlag
  • Zweithandgriff
Nachfolgend kannst du jeweils genau nachlesen, was es mit den einzelnen Kaufkriterien auf sich hat und wie du diese für dich selbst einordnen kannst.

Leistung

Die Nennaufnahmeleistung von Bohrhämmern steigt in den letzten Jahren immer mehr an, da auch die Leistung von normalen Bohrmaschinen immer mehr zu nimmt und die Hersteller von Borhämmern sich natürlich von den Bohrmaschinen abheben wollen.

Außerdem haben auch die reinen Stahlkonstruktionen und Betonkonstruktionen in den Häusern zugenommen. So sind die älteren Bohrhämmer mit geringerer Nennaufnahme, die für Steinkonstruktionen gut geeignet waren, nicht mehr für die neuen Betonkonstruktionen und Stahlkonstruktionen gedacht.

Deshalb verfügen die elektrischen und pneumatischen Bohrhämmer heutzutage immer mindestens über eine Nennaufnahmeleistung von 700 Watt, damit sie für alle Materialien und Einsatzgebiete geeignet sind. 

Gewicht

Ein Bohrhammer bringt eine Menge an Gewicht mit sich. Die meisten Bohrhämmer wiegen zwischen 2,0 und 6,0 Kilogramm. Du musst dir also im Klaren darüber sein, wie lange du mit einem Bohrhammer arbeiten möchtest.

Für Möbel, wie hier bei dieser Spanplatte, eignet sich eine herkömmliche Bohrmaschine bestens. Mit einem Bohrhammer würdest du an dieser Stelle nur etwas zerstören, anstatt etwas zusammenzubauen. (Bildquelle: bidvine / pixabay) Es ist auf Dauer sehr anstrengend und kräfteraubend mit einem solch schweren Bohrhammer zu arbeiten. Allgemein gesehen, ist ein elektrischer Bohrhammer am leichtesten. Du solltest aber beachten, ob ein elektrischer Bohrhammer netzbetrieben oder akkubetrieben arbeitet.

Bei einem akkubetriebenen elektrischen Bohrhammer kommt nämlich zusätzlich das Gewicht des verhältnismäßig schweren Akkus dazu. Ein pneumatischer Bohrhammer kann allgemein schwerer sein, da die Geräte in den höheren Preisklassen auch viel größer sind.

Maximale Leerlaufdrehzahl

Die Drehzahl spielt vor allem bei mechanischen Umdrehungen eine große Rolle. So gibt die Drehzahl die Häufigkeit der Umdrehungen pro Minute an. Die Drehzahl gibt demnach die Anzahl der Rotationen deines Bohrhammers an.

Die Leerlaufdrehzahl spielt bei Bohrhämmern aber eher eine untergeordnete Rolle, da es, wie der Name schon sagt, eher auf die hämmernden oder schlagenden Bewegungen ankommt. So ist die Rotationsbewegung bei deinem Bohrhammer vor allem dazu da, den entstandenen Schmutz und Staub aus dem gebohrten Loch herauszuarbeiten.

So ist die Leerlaufdrehzahl bei einem reinen Akkuschrauber viel ausschlaggebender und wichtiger, da es da weniger auf hämmernde und schlagende Bewegungen ankommt. Hier ist die Rotationsbewegung des Geräts viel entscheidender.

Maximale Leerlaufschlagzahl

Die Schlagzahl ist insbesondere bei schlagenden oder hämmernden mechanischen Geräten von großer Bedeutung. Sie gibt die Anzahl an Hüben, die vorne an der Spitze des jeweiligen Geräts ankommen, an.

So spielt die Leerlaufschlagzahl bei Bohrhämmern eine wichtige Rolle. Denn die schlagende oder hämmernde Bewegung eines Bohrhammers ist kennzeichnend für den Arbeitsfortschritt mit dem Bohrhammer. Denn es kommt hauptsächlich auf die Einschläge im Beton, Stahl oder anderem Material an.

Die optimale Leerlaufschlagzahl eines Bohrhammers liegt zwischen 4.000 und 5.000 Schlägen pro Minute. Dabei ist die Schlagzahl nicht abhängig von der Antriebsart des jeweiligen Bohrhammers. So kommt es nicht darauf an, ob ein Bohrhammer elektrisch und pneumatisch angetrieben wird.

Schlagkraft

Die Schlagkraft eines Bohrhammers wird in Joule angegeben. Je höher die Joule-Zahl, desto stärker ist die Kraft des Bohrhammers. Je nachdem, was du mit deinem Bohrhammer machen möchtest, ist entweder ein Bohrhammer mit niedrigerer Schlagkraft ausreichend oder ein Bohrhammer mit mehr Schlagkraft unumgänglich.

Deshalb kann man nicht pauschal sagen, wie viel Joule ein Bohrhammer haben sollte. Möchte ein Heimwerker zum Beispiel ein Bild anbringen, reicht ein Bohrhammer mit 1,5 – 3,5 Joule völlig aus. Mehr Kraft erfordert dann auch tendenziell mehr Übung mit dem Gerät und mehr Routine im Arbeitsablauf.

Möchtest du aber große Mengen an Fliesen entfernen, so ist eine höhere Schlagkraft besser, da die Arbeit dann schneller erledigt ist. Liegt dir präzises Arbeiten jedoch am Herzen, so solltest du lieber zu einem Bohrhammer mit weniger Schlagkraft greifen.

Bohrstärke im Material

Bei Bohrhämmern wird immer die maximal zu erreichende Bohrstärke angegeben. Als Richtlinien werden dafür Beton, Stahl und Holz genannt. In dem Material Holz können die größten Bohrstärken erreicht werden. Ein häufig genannter Wert ist eine maximale Bohrstärke von 30 Millimeter.

In Stahl kannst du nur die jeweils kleinste Bohrstärke erreichen. Unseres Wissens nach liegt der maximal empfohlenen Bohrstärke durchgängig bei 13 Millimeter. Bei dem Material Beton gliedern sich die Werte von 20 bis 28 Millimeter eher in das Mittelfeld der maximal zu erreichenden Bohrstärken ein.

Diese Verteilung liegt vor allem an der jeweiligen Materialhärte. Somit ist Stahl am härtesten und Holz am weichsten. Außerdem spielt die Antriebsart eines Bohrhammers, ob elektrisch oder pneumatisch, keine Rolle bei der zu erreichenden Bohrstärke.

Die Arbeit mit einem Bohrhammer kann oftmals sehr laut und störend für andere Mitbewohner oder Nachbarn sein. Von 125 auf 108 dB(A) konnte die Lautstärke jedoch bis heute schon reduziert werden. (Foto: OpenClipart-Vectors / pixabay)

Werkzeugaufnahme

Durch die damals zunehmende Verbreitung von elektrischen Bohrhämmern, entwickelten die jeweiligen Hersteller auch unterschiedliche Bohrerschaftsysteme und Werkzeugaufnahmen. Diese waren untereinander nicht kompatibel. Erst die Firma Bosch entwickelte Bohrer, die auch in die Bohrhämmer der Firma Hilti passten.

Mit den Jahren haben sich verschiedene Varianten dieser Systeme entwickelt. Die Variante mit dem größten Erfolg ist SDS-plus. Es ermöglicht einen schnellen Wechsel von Meißeln und Bohrern, ohne dabei zusätzliches Werkzeug verwenden zu müssen.

Dieses SDS-plus System kann unabhängig von der Art des Bohrhammers zum Einsatz kommen und zu einem reibungslosen Arbeitsablauf beitragen.

Tiefenanschlag

Oftmals kann es sein, dass du eine bestimmte Tiefe beim Bohren mit deinem Bohrhammer einhalten musst. So kannst du mit einem Tiefenanschlag ein Maß einstellen, welches die Bohrung dann aufweist.

Zum Beispiel kann es sein, dass sich in der Wand Stromleitungen oder Wasserleitungen befinden, die in keiner Weise beschädigt werden dürfen. Hier ist der Tiefenanschlag also die optimale Lösung, um den Stromleitungen und Wasserleitungen nicht zu nahe zu kommen.

Bei den meisten Bohrhämmern ist ein Tiefenanschlag unabhängig von ihrer Art mit integriert. In manchen Fällen kann es auch sein, dass die Staubabsaugung einen integrierten Tiefenanschlag besitzt. Sollte dies nicht der Fall sein, kannst du dir auch separat einen Tiefenanschlag dazu bestellen oder einen angeklebten Zollstock zur Hilfe nehmen.

Zweithandgriff

Ein Bohrhammer verursacht während seiner Benutzung immer wieder einen Rückschlag, den du als Verwender ausgleichen musst. Dafür eignet sich der Zweithandgriff hervorragend. Deine Maschinenführung ist viel gezielter und genauer, wenn du deinen Bohrhammer mit beiden Händen führen kannst. Das bietet viel mehr Stabilität und sorgt für ein sauberes Arbeitsergebnis.

Des Weiteren hast du durch die gezieltere Kontrolle über das Gerät auch mehr Sicherheit für dich selbst. Ein Bohrhammer hat enorm viel Kraft und es entsteht sehr viel Schmutz und Staub bei der Arbeit mit dem Bohrhammer. Durch den aufgewirbelten Staub und Schmutz kann es deshalb dazu kommen, dass du nichts mehr siehst oder deine Atemwege blockiert sind.

Gerade in solchen Situationen kann es schwierig sein mit der Kraft deines Bohrhammers umzugehen. Hier kann dir also der Zweithandgriff helfen, da du trotz der erschwerten Umstände die Kontrolle über dein Gerät nicht so leicht verlierst.

(Bildquelle: Pixabay / falconp4)